Auf ein Neues.
Und wieder einmal heißt es für längere Zeit "Good bye Germany". Nun bereits das dritten mal. Und auch diesmal kann ich es nicht erwarten. Eine andere Kultur, fremde Menschen, andere Gerüche und ein völlig anderer Lebensstil. Die Emotionen spielen verrückt. Das berauschende Gefühl, dass es voran geht, das Herzklopfen vor dem Ungewissen, die Endgültigkeit und natürlich eine gute Portion Angst. Die Angst davor ob mit den Flügen alles glatt läuft, die Angst davor ob man am Ankunftsort auch eine Bleibe findet, davor ob man sich gleich in den ersten Tagen den Magen verdirbt und erst einmal zwischen Bett und Bad hin un her reist Die Angst davor ob man wieder heil zurückkommt, ob man vielleicht die falsche Entscheidung getroffen hat, man vielleicht irgendetwas im Papierkram übersehen hat, und und und. Die Angst, sie steht hinter all diesen Gefühlen. Ohne Frage. Sie zeigt einem oft, dass man es wagt etwas Neues zu tun. Wenn man nie Angst hat, macht man wahrscheinlich immer nur das, was man schon kennt. Sie ist wie ein Indikator der einem sagt: "Achtung! das könnte dich weiter bringen." oder "HEY, du lebst ja noch"
Immer wieder, seit ich das erste mal vereist bin, haben mir Leute gestanden "Ich könnte das nicht", "Ich bin nicht der Typ dazu", "Ich hätte da viel zu viel
Angst davor". Ich hab sie auch und nicht zu knapp. Ich hatte nur, im Nachhinein, das Glück mich selbst ausgetrickst zu haben. Noch während dem Studium bin ich über das wundervolle Buch
Abenteuer INDONESIEN
von Dominique Wirz gestolpert. Bereits nach dem Vorwort hatte mir fest vorgenommen vor dem ersten richtigen Job, einmal auch diese exotische Paradiese zu besuchen. Das war ca. 2 Jahre vor der Abreise, also alles noch gaaanz weit weg.
Sechs Monate bevor ich los wollte ging ich in ein Reisebüro (!) und erkundigte mich nach Flügen und buchte kurz darauf. An diesen Moment erinnere ich mich noch ganz genau.
Es war als hätte meine Angst nur gerade zu darauf gewartet sich in meinen Körper breit zu machen. Als ich den Buchungsbeleg vor mir auf dem Schreibtisch liegen sah, sank ich tief auf meinem Stuhl zusammen. Meine Augen weiteten sich, ich fing an zu schwitzen, mein Atem wurde schneller und ich dachte nur: "Scheiße, ich mach des ja wirklich?!" Das entging auch der netten Dame vom Reisebüro nicht, die mich angrinste und meinte "Ja, jetzt gibt´s kein zurück mehr.", was ich für wenig hilfreich empfand.
Die nächsten Monate legte es sich die Aufregung zwar wieder aber je näher der Abflugtag kam, desto größer wurde meine Unruhe. Die letzte Woche Zuhause hatte ich die Hosen mal so richtig voll und hätte ich nicht schon knapp 1000€ (viel zu viel!!) in Ausrüstung investiert, hätte ich die ganze Sache wahrscheinlich abgeblasen. Ich war gezwungen meine Angst zu überwinden. Jetzt im Nachhinein hatten nur wenige Meilensteine in meinem Leben einen so großen Einfluss auf meine Entwicklung wie dieser.
Die Krux ist aber, dass die Angst deswegen nicht weg ist. Auch Heute noch habe ich die Hosen voll wenn ich aufbreche. Allerdings nur halb. Denn ich weis jetzt, egal was auf mich zu kommt, irgendwie kann ich es bewältigen. Außerdem ist das was da wartet zu 99%
MEGA GEIL und wenn nicht dann hat man am Ende meistens eine weitere Geschichte zum erzählen.
Aktuell
Wenn dieser Post erscheint sitze ich gerade im Flieger nach Indonesien und zieh mir einen Film nach dem anderen rein.
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Kleine Vorauswahl. Aber einiges muss noch aussortiert werden. |
Das Ziel heißt
Pulauf Weh! Die kleine, paradiesische Insel Küste Sumatras. Fast genau vor zwei Jahren habe ich dort mit dem tauchen angefangen und nun geht es wieder zurück um die nächsten Tauchscheine in Angriff zu nehmen. Bis ca. Mitte April werde ich dort bleiben bevor es wieder nach Deutschland zurück geht.
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Pulau Weh ist einer der schönsten Orte die ich bis jetzt besuchen durfte. Ich freu mich drauf!! |