Dienstag, 29. Juli 2014

Bunte Federkleider und eine ruinierte Tempelstadt

Macaw Mountain

Da Sam am Montag via Internet einen Test für ihre Schule in Boston schreiben musste haben wir uns dazu entschieden noch einen Tag länger zu bleiben. Den extra Tag haben wir genutzt um nach "Macaw Mountain" zu fahren. Es ist ein Vogelpark der sich um misshandelte Macaws, Papageien und Tukane kümmert. Die Vögel wurden in der Vergangenheit Opfer ihrer eigenen Schönheit und so lange gefangen und verkauft bis sie komplett aus der Gegend verschwanden. Da sie oft zu geschädigt sind um wieder in freier Wildbahn überleben zu können werden sie in dem Park mit allem versorgt das sie brauchen. Zudem hat die Stiftung es sich zur Aufgabe gemacht die Jungvögel aus zu wildern, wenn sie alt genug sind. So los das Tal des Rio Copan nach und nach wieder mit Vogelkolonien besiedelt werden.
Macaw Mountain liegt in einem höher gelegenen Gebiet, in einem kleinen Urwald artigen Tal ca. 2,5 km außerhalb des Zentrum Copans.
Den ganzen Nachmittag spazierten wir auf schmalen, sandigen Wegen die sich auf beiden Seiten des Flusses durch den Park winden. Alles war grün und überall entdeckte man exotische Blüten, bunte Schmetterlinge und gigantische Bäume. Wir staunten über die Schönheit der Tiere und auch über die Arbeit die hier geleistet wurde. Den Mitarbeitern kann man ansehen  dass sie ihrer Arbeit gern nachgehen.
Manche der Vögel sind wahrhaftig durch ihre Vergangenheit gekennzeichnet. Ihre Körper sind übersät mit kahlen Stellen an denen sie sich ihr eigenes Federkleid ausgerupft haben und sie verhalten sich total verstört. Es beruhigt zu wissen dass sich nun jemand um sie kümmert.

Das Highlight unseres Besuchs war aber ohne Zweifel als wir uns drei Macaws auf Arme und Schulter setzen durften. Einige der Vögel sind so an den Menschen gewöhnt, dass sie bereitwillig auf einem herumspazieren und keine Anstalten machen weg zu fliegen. (Das ganze passiert unter freien Himmel)

o. l.: leider hatte der rot-gelb-blaue Vogel Spaß daran die hölzernen Teile aus
meinem Armband zu knabbern.
o.r.: Das ist Polly. Eine Papagei Dame die einem am Eingang mit einem freundlichen "Olla" begrüßt.
Sie sang uns sogar ein Ständchen, als einer der Angestellten das Radio anstellte. 


Copan auf dem Heimweg. Von der Idylle des Dorfes
kann man einfach nicht genug bekommen

Die Maya Ruinen von Copan

Die Ruinen liegen genau wie das Dorf im Tal des Flusses Rio Copan. Etwa im achten Jahrhundert war es eine der bedeutendsten Maya Städte der Zeit und gehört seit 1980 zum UNESCO Weltkulturerbe. 
Da ich die Mittagshitze weitestgehend vermeiden wollte brach ich Morgens früh auf um zum Beginn der Öffnungszeiten bereits am Gelände zu sein. Zu meiner Überraschung schien es als wäre ich der einzige der diesen Plan verfolgte und so hatte ich die ersten Stunden die gesamte Anlage praktisch für mich allein. Ich erwarb das Ticket und marschierte in Richtung Ruinen. Bereits auf dem Weg dorthin hört man die dort angesiedelten Macaws. Ich passierte die Ticket Kontrolle und fühlte mich als würde ich eine Welt betreten wie man sie nur aus filmen kennt. Ein breiter, sandiger Weg führte gerade durch die Bäume in deren Kronen in welchen die Macaws mit ihrem bunten Federkleidern leicht zu entdecken waren. Am Rand des Weges waren bereits die ersten steinernen Ausstellungsstücke aufgereiht und zeugten vom handwerklichen Geschick der Mayas. 
Am Ende war bereits der Rasen des Hauptplatzes der Ruinen zun erkennen. Immer wieder flogen kleine Gruppen der Paradiesvögel über mich hinweg, was die ganze Szene surreal wirken lies. 
Am Hauptplatz angekommen drängten sich so gleich die hoch aufragenden Tempel in mein Blickfeld. Beeindruckt durch die gewaltigen Bauwerke ging ich wie ferngesteuert auf das erste zu und zückte meine Kamera. Stunden lang lief ich kreuz und quer über das Gelände. Ich kletterte die Tempel rauf und runter, bestaunte die eingearbeiteten Details und erstarrte ein ums andere mal in Erfurcht, vor dem was die Mayas hier bereits vor so langer Zeit geleistet haben. Wenn man oben auf den Tempeln sitzt und über die Baumkronen hinwegblickt, kann man gar nicht anders als sich wie ein König zu fühlen.
Erst gegen Mittag, als die ersten Touristengruppen ankamen, verließ ich das Gelände und ging anschließend noch in das zur Anlage gehörende Museum. Dort steht noch ein weiteres monumentales Bauwerk das in einem der Tempel gefunden wurde und nun durch das Dach des Museums ragt.



Frei lebende Macaws die von Macaw Mountain ausgesiedelt wurden.



Donnerstag, 24. Juli 2014

Que pasa?

Copan Ruinas

Wir reisten von Belize über Guatemala nach Honduras ein und waren wir gezwungen hinter der Grenze übernachten. Es war schon kurz vor Sonnenuntergang und zu diesem Zeitpunkt fuhren keine Busse bzw. gab es überhaupt keinen Verkehr mehr. Gut ausgeruht trampten wir am frühen Morgen auf in Richtung San Pedro Sula.
Am Bus Bahnhof angekommen vielen zu erst die duzenden schwer bewaffneten Soldaten ins Auge, allerdings waren wir zu sehr damit beschäftigt den richtigen Bus zu finden als das wir uns darüber Gedanken gemacht hätten. Wie ich mittlerweile herausgefunden habe zählt San Pedro Sula zu den gefährlichsten Städten der Welt und ich bin froh dass wir uns dort nicht lange aufhielten. Wir fanden also einen Bus der in unsere Richtung fuhr und stiegen ein. Mittlerweile bin ich ja enge Busse gewohnt aber was die hier veranstalten macht schon fast keinen Spaß mehr. Da keine Sitzplätze mehr frei waren musste ich und noch etliche andere Leute die gesamten 6 Stunden Fahrt über stehen. Ich konnte mich nirgends fest halten und wurde so zum Spielball der kurvigen Straßen. In jeder Rechtskurve wankte ich rücklings in die Schrotflinte des Soldaten neben mir, die er auf den Boden gestellt hatte. Auf der anderen Seite stand ein Priester der in den ersten Stunden lautstark versuchte alle Anwesenden zu seinem Glauben zu bekehrten und nur unterbrochen wurden wenn sich einer der Verkäufer an ihm vorbei zwängte die sich zwischen Haltestelle zu duzenden durch den Bus pressten.
Wir fuhren so weit wir konnten und nahmen anschließend noch einen Klein-Bus der uns bis nach Copan brachte. Nachdem wir ein super Hostel ausfindig gemacht haben gingen wir duschen und vielen halb tot ins Bett. Am drauf folgenden Tag ging bereits die spanisch Schule los und seit dem hat sich auch nicht mehr viel ereignet. 
Vormittags Schule, anschließend die heißen Stunden des Tages verschlafen und am Nachmittag/ Abend Hausaufgaben und lernen. Die Tage unterschieden sich hauptsächlich dadurch was es zum Abendessen gab. Glücklicherweise ist die Küche hier sehr gut und erschwinglich. Der Unterricht an sich ist anstrengend aber dafür kann ich, wenn die Bedienung im Restaurant ein bisschen mehr Zeit hat, mir sogar schon selbst was zu Essen bestellen.
Copan an sich ist ein kleines, verschlafenes Dörfchen das sehr an die spanischen Kolonialzeit erinnert. Die Straßen sind mit großen Steinen gepflastert und die aneinander gereihten Häuser sind großteils in rötlich oder braunen Farbtönen gehalten. Auf den Gehsteigen stehen braungebrannte Männer mit Cowboy Hüten und Frauen die Gemüse und Früchte anbieten. Die freundliche Atmosphäre lädt ein sich ein paar Tage von den Reisestrapazen zu erholen.

Bevor wir nächsten Dienstag weiter in Richtung Bay Islands ziehen will ich mir unbedingt noch die Maya Ruinen außerhalb des Dorfes anschauen für die man eigentlich hier her kommt.



Idyllisches Copan

Die Straßen am frühen Abend.

Täglich grüßt die Schulbank

Ausflug mit der Schule

Ausritt durch das Tal in dem Copan liegt.


Samstag, 12. Juli 2014

Mexico und Belize im Schnelldurchlauf

Wir sind mittlerweile in unsere letzten Station in Belize angekommen und werden Morgen mit der Fähre nach Guatemala übersetzen. Leider hatte ich bis jetzt nie eine passende Möglichkeit um zu schreiben und auch jetzt befinde ich mich in einem Internetcafé das mir eigentlich zu teuer ist. Daher wird es eher nur ein kurzes Update.
Nachdem wir also am 07.07.14 in Cancún, Mexiko gelandet sind, war unser Plan so weit wie möglich Richtung Süden zu gelangen. Da Cancún eine Touristenhochburg ist waren die Busse und Taxis am Flughafen zu teuer und wir entschieden uns dafür wieder per Anhalter zu fahren. Leider mussten wir dazu ein paar Kilometer aus dem Flughafengelände raus zum nächsten Highway laufen. Gott sei dank lies uns die erste Mitfahrgelegenheit nicht lange in der prallen Mittagssonne warten. So schafften wir es gleich einmal nach Playa del Carmen, der nächsten Anlaufpunkt für viele Touristen. Diesmal konnten wir aber günstige Busse ausfindig machen. So ging es mit schallender, lateinamerikanischer Musik bis nach Tulum das unserem Tagesziel sein sollte. Es ist zwar auch ein eher touristisches Dorf aber da die Hochsaison noch nicht eingesetzt hatte war es relativ ruhig. Wir suchten uns ein relaxtes Hostel in dem wir zwei Nächte bleiben konnten. Am Tag drauf war ja das mit Hochspannung erwartete Spiel Brasilien VS Germany!
Passend dazu machten wir am nächsten Tag eine getarnte Sportsbar aus und machten es uns mit einigen Anderen aus dem Hostel vor dem Fernseher bequem. Dazu gab es Bier in Kaffeetassen. Wie das Spiel verlaufen ist muss wohl nicht mehr erwähnen. Ich hoffe nur das der kleine Júlio César mittlerweile aus dem Bälle-Paradies abgeholt worden ist.
Am folgenden Morgen machten wir uns früh auf und schafften es mit Bus und trampen bis an die Grenze von Belize. Das Spiel Holland gegen Argentinien schauten wir zwischen den Landesgrenzen in einem Chinesischen Restaurant und reisten im Anschluss in Belize ein. Einen Tag und einen Busmarathon später erreichten wir das verschlafene Fischerdörfchen Placencia. Da wir leider viel zu wenig Zeit mitgebracht haben und Belize um einiges teurer ist als erwartet hatten waren wir gezwungen die typischen Sehenswürdigkeiten aus zu lassen. In Plancencia fanden wir allerdings ein günstiges Zimmer mit einer sehr netten Vermieterin und gönnten uns einen Tag zum verschnaufen. Das karibische Dorf ist traumhaft schön. Bunte Holzhütten, Palmen mit Hängematten, gutes Essen und herzliche Menschen. Ohne Zweifel ein Ort an dem man die Zeit vergessen kann und es hat weh getan schon so bald wieder ab zu reisen.
Gerade sind wir in Punta Gorda angekommen von wo aus es Morgen dann wie gesagt weiter geht. In drei Tagen geht meine Sprachschule bereits los und bis dahin müssen wir schon in Honduras sein. Ich hoffe das es anschließend ein bisschen entspannter wird und wir uns mehr Zeit für alles nehmen können und vorallem endlich mal zum tauchen kommen ;)

Vom Bus aus bekamen wir einen kleine Eindruck von den atemberaubenden Regenwälder in Belize

Placencia, traumhafte karibische Trauminsel.

Und auch beim Essen bleibt kein Wunsch offen


Donnerstag, 3. Juli 2014

San Francisco

Seit wir in San Francisco angekommen sind haben wir erst einmal ein paar Tage entspannt und es genossen einige Nächte einen festen Schlafplatz zu haben. Wir verbrachten viel Zeit mir Sams´ Familie, gingen Klettern und verfolgten die Weltmeisterschaft soweit es ging. Da Sam im Moment viel für ihr Studium tun muss hatten wir leider weniger Zeit für Sightseeing als es uns lieb war. Zwei Tage waren wir in San Francisco und einen Tag im Great America Vergnügungspark.

Ein Highlight war auf jeden Fall die Pride Parade in Mitten von San Francisco. Sie dient der Unterstützung von Homosexuellen, Bi- und Transsexuellen und ist eine der weltweit bekanntesten ihrer Art. Tausende Menschen feiern in den Straßen der Innenstadt, an jeder Ecke sind Bühnen mit DJs aufgebaut und wo man hinsieht wehen einem Regenbogenfahnen entgegen. Ich beobachtete viele interessante Sachen die man nicht alle Tage zu sehen bekommt. Zum Beispiel in die Jahre gekommene Männer die Arm in Arm die Parade bewundern, die Hüften im Takt der Technomusik wippen, gekleidet in t nieten bestückten Lederriemen oder wie sich eine Transexuelle auf offenen Straße ihre Brüste rasiert. Generell gab es viele nackte Tatsachen zu sehen. Es ist alles erlaubt was auffällt. Das ist mir mit Hose und T-shirt in dem Fall bestens gelungen.
Wir hatten auch hier leider nur ein paar Stunden Zeit aber in denen hatten wir einen riesen Spaß.

Sonst hat sich leider nichts spannendes ereignet aber Sonntag Abend geht es weiter in Richtung Belize, und ich kann es kaum erwarten wieder eine neue Kultur kennen zu lernen.