Sonntag, 22. Februar 2015

Die Zeit rennt

Die Szene fand ich zufällig auf dem Weg in die Hafenstadt.
Puh, jetzt ist schon mehr als eine Woche seit dem letzten Post vergangen. Die Tage fliegen gerade nur so vorbei. Mein Dive-Master-Training ist bereits in vollem Gange, was bedeutet, dass ich von morgens bis abends im Shop eingespannt bin. Es hat sich schon ein richtiger Alltag eingependelt. 
Der Tag beginnt bereits bei Sonnenaufgang. Einen Wecker brauche ich nicht, denn meine Fenster haben keine Gardienen, sodass ich wach werde sobald es hell wird. Mein Bett ist zwar lediglich eine Matratze am Boden, aber ich schlafe hier trotzdem so gut wie bis jetzt nur an wenigen Orten. Ich setze mich auf und blicke aus dem Fenster und das Erste, was ich sehe sind ein paar Wolken am blauen Himmel. Verschlagen krabble ich unter meinem Moskitonetz hervor und lege mich erst mal in die Hängematte auf der Veranda. Es dauert nicht lange bis die beiden Welpen winselnd neben mir am Boden sitzen. Ich hebe sie zu mir in die Hängematte und zusammen dösen wir noch ein paar Minuten bevor ich mich fertig machen muss. 
Mein Weg an den Strand beschert mir täglich eine Aussicht auf "unsere" Bucht. Ruhig liegen die wenigen Boote der beiden Tauchschulen vor Anker und schaukeln sanft im Rhythmus der Wellen. Ein Sandstreifen, gerade breit genug für einen PKW, trennt die kleinen Läden und Bungalows vom türkis-blauen Wasser. Dahinter geht der Strand fast nahtlos in den Wald über. Die ganze Szene ist eingerahmt von den steilen, mit Urwald überzogenen Hügeln der Inseln. Was soll man sagen, Pulau Weh ist einfach der Hammer. 

War dringend nötig.
Die Tauchschule öffnet um 9 Uhr, das heißt eine halbe Stunde vorher beginnen wir bereits die benötigte Ausrüstung für den Tag herzurichten. Je nach Bedingungen und Kunden machen wir bis zu drei Tauchgänge am Tag. Zwei am Morgen/ Mittag und einem am Nachmittag. Das bedeutet, dass man oft erst gegen 15 Uhr zum frühstücken kommt. Zwischendrin muss ich immer noch versuchen Zeit zu finden um die Theorie für meinen Kurs zu lernen. 




Es ist zwar stressig und am Abend brummt mir meistens der Schädel, aber trotzdem macht es unglaublich Spaß und ich lerne täglich dazu. Die letzte Zeit hat mir wirklich gezeigt, dass es genau das ist, was ich machen will. Es tut gut nach so vielen Opfern endlich eine Bestätigung für diesen doch gewagten Schritt zu bekommen. 
Ich habe das Gefühl endlich angekommen zu sein.




Kleiner Eindruck vom Tauchshop. Ich hoffe ich finde
bald noch ein bisschen mehr Zeit um darüber schreiben.


Leider kann ich meine Kamera nicht so oft mitnehmen.


Mittwoch, 11. Februar 2015

Step by Step

- ohne Worte -

Nachdem es paar Tage gedauert hat bis meine Ausbildung in Schwung gekommen ist, hat sich nun alles geregelt. Die ersten beiden Hürden sind bereits genommen. In der letzten Woche hab ich erfolgreich meinen Emergency-First-Responder-Kurs (EFR) und den Rettungstaucher abgeschlossen. Es hat riesen Spaß gemacht und mir wirklich sehr viel hinsichtlich meiner Ausbildung gebracht. Die raue See und die schlechte Sicht unter Wasser, haben mir in den Rettungsszenarios zwar einiges abverlangt aber am Ende hat alles gut geklappt. In den Szenarios spielt man verschiedene Rettungseinsätze durch. Beispielsweise die Bergung eines bewusstlosen Tauchers unter Wasser bis zu dessen Wiederbelebung am Strand oder Boot. Dazu kommt dann noch der Unterricht und das Lernen der Theorie. Da blieb leider nur wenig Zeit um hier zu schreiben.

Mittlerweile bin ich nun seit einer guten Woche in meinem Bungalow am Hang und genieße ihn in vollen Zügen. Am Abend, nach einem anstrengenden Tauch-Tag, setze ich mich an den Rand des Balkons und verliere meine Gedanken im Anblick, der vom Mond angestrahlten Wolkentürme. Stetig ihre Form verändernd, ziehen sie vor mir am Sternenhimmel entlang. Wie ein gigantisches Kino, dessen Leinwand sich über den gesamten Horizont erstreckt. Ich lausche dem Zirpen der Grillen und dem Rauschen des Windes in den Baumkronen unter mir. Im Moment könnt ich mir keinen besseren Wohnort vorstellen.

Als ob das noch nicht genug ist, haben wir seit vorgestern auch noch zwei Welpen als Nachbarn. Wenn sie groß sind sollen sie einmal das Gelände bewachen. So hab ich im Moment immer Gesellschaft auf meinem Balkon. Ob ich will oder nicht. Meine Vermieterin hat sie verlassen auf der Straße gefunden und sie in ihre Obhut genommen. Nachdem sie die beiden von jeglichen Ungeziefer befreit und gesund gepflegt hat, hat sie meine Nachbarn und mich mit der Erziehung beauftragt.



In den nächsten Tagen werde ich dann mit meinen DiveMaster-Kurs beginnen, der sich wahrscheinlich bis kurz vor meinem Heimflug hinziehen wird. Ich werde trotzdem versuchen ca. einmal die Woche einen Post online zu stellen.